Als dritte Station auf dem Pium Patt zum Thema Leinengewerbe erinnert das dominante Thorbeckehaus am Marktplatz an eine reiche Leinenhändlerfamilie.
Borgholzhausen war als Wigbold und später als Stadt ein Handelszentrum für grobes Leinen (Löwend) und verfügte deshalb über eine der drei staatlichen Leggen in der Grafschaft Ravensberg, die das
Leinen auf Qualität und Maßgenauigkeit prüften.
Die Leggen wurden nicht von unabhängigen staatlichen Beamten geführt, sondern von Unternehmern, die aus den Leggegebühren, die sie von den Webern kassierten, eine Pacht an den Staat abzuführen
hatten. Der Pächter einer Legge hatte also den ersten Zugriff auf die Leinenproduktion im Ravensberger Land.
Die Familie Thorbecke brachte es in Borgholzhausen auf diese Weise zu ansehnlichem Reichtum.