Ehemalige Rötekuhlen

Röten = rösten = (ver-)rotten

Im Rahmen der Violenbachrenaturierung wurden 2015 die drei Rötekuhlen neu angelegt – stellvertretend für die über zwanzig Kuhlen, die sich hier einst am Violenbach entlang erstreckten. Der auf heimischen Feldern angebaute Flachs war der Rohstoff für das Leinen. Brauchbar sind jedoch nur die wertvollen inneren Fasern des Halms. Um den äußeren holzigen Teil der Pflanze zu entfernen, wurden die Stängel für gut eine Woche im Wasser einem Rottungsprozess ausgesetzt. Dies geschah in den sogenannten Rötekuhlen.  

 

Auf dem historischen Foto werden die gebündelten Flachshalme auf einem Pferdewagen angeliefert. Eine junge Frau trägt sie zur Kuhle, wo zwei Männer sie mit Forken im Wasser versenken.
Flurkarte von 1825

Die Flurkarte von 1825 zeigt das Große Moor mit den zahlreichen unregelmäßig angelegten  Rötekuhlen.
Über Jahrhunderte stand das Große Moor als sogenanntes Markenland im Allgemeinbesitz der Bürger. Als Markgenossen nutzten sie zwar jeweils ihre eigene Kuhle hatten an dem Gelände aber kein Privat-eigentum.
Die Rötekuhlen wurden an den feuchtesten Stellen im  Gelände angelegt.
Erst die Preußen brachten zu Anfang des 19. Jahrhunderts Ordnung in diese Wirtschafts-weise.
Entlang des Violenbachs entstanden über zwanzig genau parzellierte kleine Teiche mit jeweils einem Eigentümer.

 

Flurkarte heute

 Die aktuelle Flurkarte zeigt diese unsichtbare Eigentümerstruktur, die bis heute weitgehend erhalten ist. Durch zahlreiche Erbgänge finden sich statt des alleinigen Eigentümers von einst mehrere Erben als Miteigentümer dieser Miniparzellen im Grundbuch wieder.

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