Im ländlichen Raum war die soziale Fürsorge bis ins 19. Jhdt. hinein die Aufgabe des Adels. Er bangte um sein Seelenheil und vollbrachte deshalb gute Werke. Den normalen Bürgern fehlten dazu
die Mittel. Die Kirche kümmerte sich erst später um die Diakonie.
Den Grafen von Kerssenbrock auf Haus Brinke gehörten die Häuser an der Ostseite des Kirchhofs: auf der Ecke das Steinwerk, dann nach einem kleinen Hof das dazugehörige Wirtschaftsgebäude (heute
Bäckerei) und anschließend zwei Häuser unter einem gemeinsamen Dach. Hier waren arme und kranke Menschen untergebracht.
Im Armenhaus lebten zwei Familien, denen das Haus Brinke wöchentlich zehn Pfund Brot, eine Dose mit Butter und alle Festtage etwas Speck spendierte.